Der Grosse Schweizer Sennenhund


Merkmale: robust, muskulös, pflegeleicht, kurzes Stockhaar, Wesen souverän, wachsam,anhänglich, arbeitsw.
Er ist der größte Vertreter der Sennenhunde und zeichnet sich durch einen muskulösen und robusten Körperbau aus.
Vom Wesen her ist er souverän, ruhig und ausgeglichen, hat aber einen guten Schutztrieb. Als ehemaliger Karrenhund (Zughund) der Hausierer und Marktfahrer, als Hofhund hatte er seine Aufgaben.
Der Große Schweizer Sennenhund (abgekürzt GSS) benötigt Platz, engen Familienanschluss und eine konsequente aber sanfte Erziehung. Er befindet sich gerne in Hof und Garten, ohne zu streunen.
Die Rasse ist pflegeleicht und genügsam. Gegenüber Kindern verhält er sich freundlich und geduldig. Er ist von Natur aus ein unbestechlicher Wächter, der sich Respekt verschafft.
Fazit: Ein kräftiger Haus- und Hofhund, unter dessen Schutz sich die Familie sicher fühlen kann.
Mag der GSS aufgrund seiner starken Knochen, der breiten Brust und der gut bemuskelten Läufe auf den ersten Blick schwerfällig und träge aussehen, so kann er doch blitzschnell und wendig agieren und seine volle Kraft entfalten.
Hündinnen bringen es auf eine Schulterhöhe von 60 bis 68 cm, Rüden auf 65 bis 72 cm. Das Durchschnittsgewicht eines ausgewachsenen Hundes liegt zwischen 55 und 65 kg.
Auch geistig keineswegs träge, sondern aufmerksam und lernfreudig. Er will aber beschäftigt werden, wobei sich neben ausgiebigen Spaziergängen Zughundesport anbietet.
Die Pflege des Hundes ist trotz seiner Grösse relativ unkompliziert, sein Stockhaar nimmt ohnehin wenig Schmutz auf, lediglich abgestorbenes sollte man von Zeit zu Zeit mit der Gumminoppenbürste ausbürsten, regelmässige Kontrolle der Ohren und deren Reinigung ist wie bei allen mit Hängeohren sinnvoll. Cornelia Die Geschichte der Rasse geht zurück bis in das 4. Jahrhundert. In der Schweiz wurden diese Hunde zum Ziehen von Wagen, zum Treiben und Hüten, zum Bewachen des Hofes genutzt, es kam auf Gesundheit, Robustheit und Arbeitsleistung an, weniger auf ein einheitliches Aussehen der Rasse. Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Rasse jedoch einen starken Niedergang und nur noch wenige reinrassige Exemplare waren am Leben. Durch gezielte Reinzucht Anfang des 20. Jahrhunderts gelang es jedoch, die Rasse vor dem Aussterben zu bewahren. Heute ist der GSS weit über die Schweiz hinaus bekannt und geschätzt.
Hierbei kommt es eher auf Ihre Vorlieben an, denn entscheidende Vor- oder Nachteile hat keines der Geschlechter. Vom Wesen her gibt es kaum Unterschiede, eher vom körperlichen: Der Rüde ist in der Schulterhöhe im Schnitt 5 cm grösser als die Hündin. Beim Gewicht halten sie sich in etwa die Waage, welches aus dem grösseren Beckenknochen der Hündin zu erklären ist. Diese hat also ein etwas breiteres Hinterteil als der Rüde.
Wenn Sie in Ihrer Nachbarschaft viele Hündinnen haben, ist es im Hinblick auf die Läufigkeit unproblematisch, wenn Sie sich auch für eine Hündin entscheiden. Wenn umgekehrt in Ihrer Nachbarschaft viele Rüden gibt, werden Ihnen diese vor der Tür stehen, wenn Ihre Hündin läufig ist (was schliesslich zweimal jährlich sein wird). Schließen Sie sich also am besten den Verhältnissen in Ihrer Umgebung an, falls dort Hunde anzutreffen sind.
Ein Haus oder Hof wäre ideal. Ein Garten ersetzt zwar nicht den Auslauf, aber der Hund hat doch Bewegungsfreiheit und kann seinem angeborenen Wachtrieb besser nachgehen, er ist zufriedener, ausgeglichener. Zusätzlich sollte natürlich für Bewegung in Form von Spaziergängen oder anderes gesorgt werden.
Aufgrund seiner Selbstsicherheit und gelassenen Ruhe ist er sehr geduldig mit Kindern, ja sogar ausgesprochen kinderlieb. In der Obhut eines Grossen Schweizers kann sich Ihr Kind sicher fühlen, trotzdem weisen wir darauf hin, das vorallem Kleinkinder nie alleine mit Hunden gelassen werden sollten. Kinder sollten über den richtigen Umgang mit dem Hund unterrichtet werden.Während der Entwicklung vom Welpen zum ausgewachsenen Hund ist auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, damit sich keine Mangelerscheinungen bemerkbar machen. Der Hund sollte während dieser Zeit keinesfalls überbeansprucht werden, da Knochen und Muskeln sich noch in der Entwicklung befinden.
Wie auch bei anderen grossen Hunderassen kann Hüftgelenksdysplasie (HD) auftreten. Diese Knochenmissbildung im Becken hat schmerzhafte Bewegungsstörungen und im Extremfall Lahmen. Die Krankheit kann durch eine Röntgenaufnahme im Alten von ca., 2 Jahren festgestellt werden. Verbände versuchen mit Erfolg, durch gezielte Auswahl der Elterntiere und Vorfahren, HD freie Hunde zu erhalten. Kaufen Sie Welpen daher immer nur von aner Cornelia kannten und seriösen Züchtern!
Der Große Schweizer Sennenhund ist der größte - wahrscheinlich auch der älteste - der vier Schweizer Sennenhunde, gezüchtet aus von den römischen Armee zurückgelassenen Molossertypen. Ohne spezielles Zuchtprogramm lebte diese Rasse über Jahrhunderte als Fleischer- und Zughund in ländlichen Regionen, um landwirtschaftliche Produkte zum Markt zu ziehen. Die Bauern liebten diese Hunde, die Hunde arbeiteten hart wie Pferde, brauchten aber wenig Futter; sie brachten große Würfe bis zu 18 Welpen.
Mit dem steilen Anstieg der Popularität der rotweißen Bernhardiner Mitte des 19. Jahrhunderts ging der Große Schweizer Sennenhund mehr und mehr zurück. Es kam zu vielen Kreuzungen, alles, was das dominante rotweiße Gen trug, wurde Bernhardiner genannt. So wurden viele Schweizer Sennenhunde bereits innerhalb einer Generation zum Bernadiner. Etwa um die Jahrhundertwende gab es nur noch ein paar übriggebliebene Grosse Schweizer in einsamen gelegenen Bauernhöfen. Franz Schertenleib fand einen solchen Hund, kaufte ihn als "weißen Elefanten". Er war sehr daran interessiert zu erfahren, was der bekannte Richter Dr. Albert Heim über seinen Fund zu sagen hatte, deshalb stellte er 1908 den Hund aus, schrieb ihn als Berner Sennenhund ein. Dr. Heim war Experte in Schweizer Sennenhundrassen, er hatte den großen Schweizer bereits als ausgestorben gesehen - von der Wiederentdeckung begeistert, ermahnte der die Schweizer Hundeliebhaber, alle Bauernhöfe zu durchforschen, genügend viele Tiere zu suchen, um die Rasse neu zu beleben. Die Schweizer interessierten sich mehr und mehr für die Rasse, arbeitenden daran, diese vor dem Aussterben zu bewahren. Im Jahre 1910 war der erste große Schritt getan, der Große Schweizer Sennenhund wurde zur Eintragung anerkannt. Die heutigen Großen Schweizer Sennenhunde gehen alle auf 7 - 8 Tiere zurück, eine sehr enge Zuchtbasis.Bis in die 30er Jahre wurden "Findlinge", welche dem Rassenstandard entsprachen, aber keine Ahnentafel hatten, im Zuchtprogramm eingesetzt. Das Problem fehlender Größe wurde wahrscheinlich durch Einkreuzung glatthaariger Bernhardiner gemeistert.
Der natürliche Schutzinstinkt wird durch die Erzählungen über "Nero" demonstriert. Nach einem Kneipenabend machten sich Neros Besitzer und seine Freunde auf den Heimweg. Anstatt wie gewöhnlich seinem Besitzer zu folgen, wählte Nero die Gesellschaft eines anderen, den er besonders mochte. Als dieser Mann in einen kleinen Fluß stürzte, fischte ihn Nero heraus, begleitete ihn nach Hause und blieb bei ihm über Nacht. Als am nächsten Morgen der Gerettete aufwachte und die Tür öffnete, machte sich Nero schnurstracks auf den Heimweg.
So friedlich wie das Schweizer Volk, so ruhig, ausgeglichen und zuverlässig sind die Großen Schweizer Sennenhunde. Sie sind keine Streuner, hassen es, angekettet oder eingezäunt zu sein, sind am glücklichsten in der Familie. Noch immer lieben diese Hunde es, Karren oder Schlitten zu ziehen, ihre Lieblingspassagiere sind Kinder. Ihre Wachsamkeit macht sie zu guten Wachhunden, einzelne werden auch schon als Schutzhunde ausgebildet. Der Schweizer Sennenhund ist ein attraktiver Ausstellungshund, hat auch Begabung für Unterordungsleistungsprüfungen, bedarf wenig Fellpflege. Im Jahre 1968 kamen erste Importe nach USA, ab 1985 wurde die Rasse durch den AKG in der Miscellaneous Group anerkannt.